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Gesundheitsreport Redaktion

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Seit Jahrzehnten streiten Ernährungswissenschaftler über effektive Methoden zum Abnehmen. Neben dem schnellen Erfolg kommt es jedoch vor allem auf die Nachhaltigkeit an. Oftmals landen die verlorenen Pfunde im Eiltempo wieder auf der Hüfte, der sogenannte „Jo-Jo“-Effekt ist weltbekannt. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick, damit Sie sich im „Meer der Diäten“ zurechtfinden. Dabei schauen wir uns 4 Ernährungsformen, über die besonders oft diskutiert wird, genauer an.

Verschiedene Ernährungsformen zum Abnehmen– Ein Überblick

Beinahe täglich drängen neue Ernährungsformen mit neuartigen Formeln und Heilversprechen auf den Markt. In den meisten Fällen verschwinden diese Diäten jedoch ähnlich schnell. Kurzum: Der Markt ist übersättigt, während Millionen Menschen weiterhin auf eine nachhaltige Lösung gegen Übergewicht pochen.
Zugegeben, wer in diesen Zeiten den Überblick behalten möchte, muss viel Zeit investieren, um hinter die Kulissen der jeweiligen Ernährungsform zu blicken. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über 4 oft diskutierte Ernährungsformen:

Rohkost-Diät

Bei einer Rohkost-Ernährung wird das Essen vor dem Verzehr nicht erhitzt, damit die Nährstoffe erhalten bleiben. Dadurch bekommen „Rohkostler“ den vollen Zugriff auf wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Diese Lebensmittel stehen häufig auf dem Speiseplan: Obst und Gemüse, Rosinen, Nüsse, teilweise kaltgeräucherter Fisch und rohes Fleisch.

Nachteile: Dem Körper kann nicht immer die nötige Energie zugeführt werden. Daraus resultiert die Gefahr einer Unterversorgung. Zudem gibt es keine medizinischen Gründe, um eine Rohkosternährung vorzuziehen1Die Techniker. www.tk.de. [Online] [Zitat vom: 6. August 2020.] https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/essen-und-wissen/rohkost-2006742.

Abnehmen durch Rohkost?

Verschiedene Rohkost-Diäten versprechen schnelle Erfolge mit einer Rohkost-Umstellung. Allerdings gibt es hierfür keine Garantie. Auch in der Rohkost-Ernährung lauern Kalorienbomben wie Rohkost-Pasta und Kuchen.

Low-Carb-Diät

Kohlenhydrate reduzieren, Pfunde verlieren! In der Theorie klingt dieses Motto einleuchtend, jedoch macht die Praxis dem Ganzen oftmals einen Strich durch die Rechnung. Bei der Low-Carb-Diät steht die Aufnahme von Proteinen und Eiweissen im Vordergrund. Trotzdem ist es wichtig, dass man bei einer dieser Ernährungsform genügend Vitamine und Mineralstoffe zu sich nimmt. Viele Fitnesssportler schwören auf die Low-Carb-Diät, um den Körper zu definieren. Immer wieder wird hierbei von einem schnellen Gewichtsverlust berichtet.

Nachteile: Oftmals geht eine Low-Carb-Diät mit einem hohen Fleischkonsum einher. Dadurch wird die Aufnahme von ungesunden, gesättigten Fettsäuren gesteigert. Im vergangenen Jahr sorgte eine Studie aus den USA für Aufsehen, da diese anführte, dass Low Carb mit einer verkürzten Lebenserwartung zusammenhängen könnte2MD Seidelmann, Sara, et al. Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis. The Lancet Public Health. 2018.. Dies legt das Fazit nahe, dass eine Low Carb-Ernährung nicht durch einen übermässigen Fleischkonsum kompensiert werden sollte.

Paleo-Diät

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. beschreibt die Paleo-Diät wie folgt: „Die Bezeichnung Paleo-Diät steht für eine Ernährungsweise, die zu Zeiten des Paläolithikums, der Altsteinzeit, vorherrschend war. Daher wird die Paleo-Diät auch als Steinzeiternährung bezeichnet.“3Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. www.dge.de. [Online] [Zitat vom: 6. August 2020.] https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/diaeten-fasten/paleo/.

Anhänger der Paleo-Diät verfolgen die Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln und chemischer Inhaltsstoffe. Stattdessen setzen sie auf eine Ernährungsform, die es schon in der Steinzeit gab. Neben der Stabilisierung des Blutzuckers, einer reineren Haut und einer erhöhten Leistungsfähigkeit soll Abnehmen bei einer Paleo-Diät relativ unkompliziert funktionieren, da Paleo auf einer natürlichen Ernährungsform basiert. Dabei sollte man u. a. auf Zucker, Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte verzichten.

Nachteile Paleo: Immer wieder streiten Experten darüber, ob es wirklich nur „die eine Steinzeiternährung“ gegeben hat. Zudem bemängeln Kritiker den hohen Verzehr von tierischen Lebensmitteln.

Ayurveda-Ernährung als Lösung?

In der traditionellen Heilkunst Ayurveda spielt die Ernährung ein grosse Rolle. Heutzutage schwören Millionen Menschen auf die ayurvedische Ernährungsform. Als gleichzeitig praktiziertes, ganzheitliches Medizinsystem arbeitet Ayurveda auf mehreren Ebenen. Dies führte in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls dazu, dass die Schulmedizin auf Ayurveda aufmerksam wurde.

Aus der ayurvedischen Perspektive hängt das Übergewicht mit den individuellen Doshas zusammen. Einige Menschen haben demnach eine Veranlagung für die überschüssigen Kilos. Jedoch kennt die ayurvedische Küche viele wertvolle Tipps, die beim Abnehmen helfen können. Dazu gehören neben der regelmässigen Aufnahme von warmen Getränken (in der Regel Wasser), eine salzarme Ernährung und die Verwendung von ausgewählten Gewürzen. Weiter kennt Ayurveda die Wirkung von Flohsamenschalen, die das Vielfache ihres Gewichts an Wasser binden können. In der Folge erzeugen die aufgeschwemmten Schalen im Magen einen sanften Druck auf die Mageninnenwände, wodurch ein Sättigungsgefühl eintritt.

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Ayurveda bedeutet übersetzt „Wissen vom Leben“ und die Ursprünge der Heilkunst liegen in etwa 5000 Jahre zurück. Die „Doshas“ bilden ein zentrales Element der Lehre. Vata, Pita und Kapha sind die drei Kategorien, „die Fehler verursachen können“. Dementsprechend geben die Doshas dem Menschen seine individuelle Befindlichkeit.

Fazit

Die angeführten Ernährungsformen gehen unterschiedliche Wege, die individuell zum Ziel führen können. Jedoch sollte man sich bereits vor einer Ernährungsumstellung vergegenwärtigen, was die Quintessenz einer Diät ist: Ein langfristiges Kaloriendefizit. Wenn der Körper mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbrennt, funktioniert eine Diät nicht. Für den Fettabbau benötigt man ein negative Energiebilanz. In der Folge zieht sich der Körper die fehlende Energie aus den Fettzellen. Neben einer gesunden Ernährungsform raten Fachleute immer wieder zu körperlicher Aktivität. Sportarten wie Radfahren, Walking oder Schwimmen eignen sich hervorragend zur Fettverbrennung. Hierbei können Sie die Intensität leicht anpassen und die gewünschten Erfolge beschleunigen.

Quellen & Verweise[+]

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