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Gesundheitsreport Redaktion

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Es ist das Trendgewürz des Jahres. Während viele „Experten“ das leicht bittere Gewürz als Heilmittel gegen unzählige Krankheiten anpreisen, zweifeln andere Fachleute an dem Hype rund um Kurkuma. Wir schauen uns an, was das Gewürz wirklich kann.

Kurkuma – Die Herkunft

Das Gewürz reitet in Europa auf einer echten Erfolgswelle. Über kaum ein anderes Gewächs wird derzeit so häufig gesprochen wie über die „Golden Milk“. Dabei sind die Ursprünge der Gelbpflanze bis heute nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich stammt die Kurkumapflanze aus Südostasien. Dort wird sie seit Jahrhunderten als kostbares Gewürz und Färbemittel verwendet. Die Reise nach Europa trat die gelbliche Pflanze vermutlich im 14. Jahrhundert an.

Der Name „Kurkuma“ (oder auch Curcuma) leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet „Safran“. In der Tat gibt es zwischen Safran und Kurkuma einige Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel die auffällige Farbe. Bis heute wird das Gewürz im asiatischen Raum häufig als Safran verkauft.

Die schilfähnliche Pflanze verfügt über grosse, grüne Blätter, die in der Regel ca. 1 m lang werden. Aus dem Stamm wächst ein ca. 20 cm hoher Blütenstand hervor. Die cremefarbenen oder gelben Blüten sind ein charakteristisches Merkmal der Tropenpflanze. Heutzutage wächst Kurkuma beinahe rund um den Äquator.

Interessante Fakten zum Gewürz

  • 356 kcal pro 100 g1fddb. fddb.de. [Online] [abgerufen 11. Juli 2022.] https://fddb.mobi/de/naturprodukt_kurkuma.html
  • Enthält Vitamin C und Vitamin B1
  • Wichtige Mineralstoffe: u. a. Eisen, Magnesium und Zink
  • Ca. 50 verschiedene Sorten
  • Lange Tradition in der ayurvedischen Heilkunst

Was kann Kurkuma wirklich?

Kurkuma gilt als neuentdecktes Wundermittel. Doch was lässt sich von den vielversprechenden Aussagen verifizieren? Immer wieder werden dem in Kurkuma enthaltenen Curcumin aussergewöhnliche Eigenschaften attestiert. So deutet Studien darauf hin, dass Curcumin bei depressiven Störungen hilft2National Library of Medicine. www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov. [Online] [abgerufen: 11. Juli 2022.] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25046624/. In einer Placebo kontrollierten Studie kommen die Forscher zu der folgenden Aussage: „Die antidepressive Wirkung von Curcumin bei Personen mit schweren depressiven Störungen wird teilweise unterstützt, was durch Vorteile belegt wird, die 4 bis 8 Wochen nach der Behandlung auftreten.“

Kurkuminoide werden heutzutage bei unzähligen Krankheiten eingesetzt. Dazu gehören Magen-Darm-Erkrankungen, Alzheimer, Diabetes, Arteriosklerose, diverse Entzündungen und sogar Krebserkrankungen. In einer Studie der Uniklinik Freiburg werden die „experimentell nachgewiese[n] Wirkungen“ aufgeführt3Chrubasik-Hausmann, Prof. Dr. Sigrun. www.uniklinik-freiburg.de. [Online] [abgerufen: 11. Juli 2022.] https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/Kurkuma_-_Wissenschaftliche_Zusammenfassung_2015.pdf.. Demnach konnten in anderen in-vitro-Studien („Experimente, die ausserhalb eines lebenden Organismus durchgeführt werden“) unter anderem eine Stimulierung des Gallenfluss, eine leberschützende Wirkung gegen Giftstoffe, eine krebshemmende Wirkung, eine entzündungshemmende Wirkung und eine antidepressive Wirkung erkannt werden.

Kein Wunder also, dass Kurkuma in den vergangenen Jahren zu einem echten „Hype“-Gewürz avanciert ist. Auch, wenn viele Studienergebnisse noch nicht in der Humanmedizin bestätigt worden sind, vertrauen Millionen Menschen auf die natürliche Wirkung für ihr Wohlbefinden. Das Heilmittel ist zugleich ein leckeres Gewürz, mit dem man unzählige Gerichte verfeinern kann.

Leckere Rezepte

Die ayurvedische Heilkunst vertraut seit Jahrhunderten auf die Vorteile der Pflanze und seit einigen Jahren verbreitet sich dieses Wissen im Eiltempo in ganz Europa. Egal, ob in Pillenform, als Pulver oder als Smoothie-Inhaltsstoff…In der Supplement-Branche erlebt Kurkuma einen einzigartigen „Boom“. Wir schauen uns an, für welche Gerichte sich das ingwerähnliche Gewürz besonders gut eignet.

Goldene Milch

Die sogenannte „Goldene Milch“ ist ein gelbes Kurkuma-Getränk, dass durch seinen leckeren Geschmack überzeugt. Ein optimaler Einstieg für Kurkuma-Anfänger. Wenn man den Drink selbst mixen möchte, benötigt man lediglich die folgenden Zutaten:

  • 400 ml Milch (optimal wäre Mandelmilch)
  • Eine kleine Portion Ingwer (je nach gewünschtem Schärfegrad)
  • Eine Prise Pfeffer
  • Optional Agavendicksaft oder Stevia zum Süssen
  • Ein Stück Kurkuma
  • Kokosöl

Nun erhitzt man 1 TL Kokosöl in einem Topf und röstet die Gewürze darin an. Im nächsten Schritt wird die cremige Mandelmilch hinzugegeben. Die „goldene Milch“ kann anschliessend nach Belieben gewürzt werden.

Ingwer-Kurkuma-Tee

Ein wohltuender Ingwer-Kurkuma-Tee eignet sich gerade in der Grippezeit als leckeres Getränk zur Entspannung. Mittlerweile gibt es Teesorten mit Kurkuma in unterschiedlichsten Variationen. Wer das Trendgetränk lieber selbst kochen möchte, kann sich an den folgenden Zutaten orientieren:

  • Ein paar kleinere Kurkumascheiben oder 1-2 Teelöffel Kurkuma
  • Fein zerkleinerte Ingwerstücke oder Ingwerpulver
  • Nach Bedarf einen Teelöffel Honig
  • 180 ml Mandelmilch
  • 180 ml heisses Wasser
  • Eine Priese Pfeffer

Im nächsten Schritt lässt man das heisse Wasser mit den Zutaten kurz aufkochen und fügt nach einer kurzen Abkühlphase etwas Orangensaft hinzu. Et voilá! Fertig ist der Tee!

Kurkuma Reis

Kurkuma lässt sich natürlich nicht nur in diversen Getränken verwenden. Der Gewürzmischung Curry verleiht das gelbe Curcumin seine unverwechselbare Farbe. Kurkuma selbst kommt in vielen Salaten optimal zur Geltung. Zudem kennt die orientalische Küche unzählige Kurkuma-Rezepte für Reis und Fleisch. Um das exotische Aroma kennenzulernen, eignet sich beispielsweise ein leckerer Kurkuma-Reis für den Einstieg:

  • 400 g Langkornreis
  • Ein halber Teelöffel Kurkuma
  • 400 g Tomaten
  • Eine normale Zwiebel
  • Salz und Koriander
  • 1 Esslöffel Pflanzenöl
  • 1 Prise Pfeffer
  • Nach Bedarf Paprikapulver

Fazit

Das Gewürz strotzt nur so vor vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Als Heil- und Nahrungsmittel verfügt das gelbe Gewürz über ein breites Portfolio. Das Gewächs ist als „Superfood“ nicht mehr wegzudenken und das zurecht. Wem die leicht bittere Note zusagt, der kommt von der ingwerähnlichen Pflanze so schnell nicht los.

Quellen & Verweise[+]